Rezyklat ist wiederverwendeter Kunststoff. Gewonnen aus gebrauchten PET-Flaschen und anderen Plastikprodukten, findet das Recylingmaterial zum Beispiel bei der Herstellung neuer Kunststoffverpackungen Verwendung. Der Einsatz von Rezyklat schont die Umwelt, die Aufbereitung der Kunststoffe ist jedoch aufwendig und muss strengen Vorschriften gerecht werden.
Wie entsteht Rezyklat?
Gebrauchte Kunststoffe werden dem Recycling zugeführt. Damit sich Plastik wiederverwenden lässt, werden die Produkte zunächst nach Farben sortiert, gewaschen und anschließend zerhäckselt. Das zerkleinerte Material wird als Rezyklat bezeichnet.
Nicht jeder Kunststoff ist recycelbar. Rezyklat wird in der Praxis vor allem aus den folgenden Kunststoffen gewonnen:
- Polyethylen (PE)
- Polypropylen (PP)
- Polyethylenenterephthalat (PET)
Besonders gut eignen sich PET-Flaschen zur Herstellung von Rezyklat. Sie bestehen nur aus einer Kunststoffart, ohne Beimischung anderer Materialien, was das Recycling vergleichsweise einfach gestaltet.
Wo und warum wird Rezyklat verwendet?
Rezyklat wird zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte verwendet. Aus rund der Hälfte des recycelten Plastiks entsteht neues Verpackungsmaterial wie Folien zum Einschweißen. Die andere Hälfte findet Verwendung, um Produkte wie PET-Flaschen für Getränke oder Kosmetikverpackungen herzustellen. So bestehen zum Beispiel einige Flaschen für Duschgels oder Körpermilch zu einem gewissen Anteil aus Rezyklat. Auch in der Bekleidungsindustrie kommt Rezyklat zum Einsatz und findet sich unter anderem in Jacken oder Fleece-Pullovern.
Weitere Produkte, zu denen Rezyklat weiterverarbeitet werden kann, umfassen:
- Möbel und Küchenfronten
- Taschen und Schulranzen
- PKW-Innenausstattung
- Kinderwägen
- Schlafsäcke
- Dämmmaterialien
Durch die Verwendung von Rezyklat lassen sich Rohstoffe und Energie sparen. Ab dem Jahr 2025 müssen in der EU hergestellte PET-Flaschen zudem einen Rezyklatanteil von mindestens 25 Prozent enthalten, ab 2030 mindestens 30 Prozent. Einige Hersteller gehen schon heute über diese Mindestvorgaben hinaus und verwenden mehr als 50 Prozent oder gar ausschließlich recycelten Kunststoff. Es gibt aber auch immer noch viele Plastikprodukte, die überhaupt keinen Rezyklatanteil aufweisen.
Rezyklat – die Vorteile
Rezyklat bietet vor allem Vorteile für die Umwelt: Je mehr Kunststoff wiederverwendet wird, umso weniger neues Plastik muss hergestellt werden. Das schont die Ressourcen. Aus Rezyklat hergestellte PET-Flaschen können nach Einschätzung von Experten sogar eine bessere Ökobilanz aufweisen als wiederverwendete Glasflaschen, die aufwendig mit heißem Wasser gereinigt werden müssen. Vergleichende Studien gibt es allerdings noch nicht.
Recyclat: Nachteile und Hürden
Rezyklat bietet jedoch nicht nur Vorteile. Auch das Recycling von Kunststoffen gestaltet sich komplex. Für das sogenannte Bottle-to-Bottle-Recycling, bei dem aus alten PET-Flaschen neue entstehen, müssen die Flaschen zunächst ein spezielles Reinigungsverfahren durchlaufen. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA schreibt das Verfahren vor, die Behörden müssen es genehmigen.
Die lebensmittelsichere Aufbereitung anderer Kunststoffe ist noch weit aufwendiger und damit teurer als das Recycling von PET. Laut Umweltausschuss des Bundestages kostet die Verwendung von Rezyklat rund 25 Prozent mehr, als neues Plastik herzustellen. Aus diesem Grund wird bislang nur wenig Plastik recycelt und die meisten gebrauchten Kunststoffprodukte werden nach wie vor verbrannt.
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