Hoch oben auf dem Berggipfel reflektiert weißer Schnee das Sonnenlicht und blendet die Augen. Wind und Schnee beeinträchtigen ebenfalls die Sicht. Wer sich für den Wintersport auf die Berge begibt, benötigt daher einen entsprechenden Schutz. Eine Skibrille gehört für Skifahrer und Snowboarder zur Standardausstattung. Die Auswahl an unterschiedlichen Modellen ist groß. Im Handel finden sich Brillen mit verschiedenen Tönungen, verspiegelt oder unverspiegelt, und sogar transparente Varianten. Doch worauf müssen Sie eigentlich achten, wenn Sie eine neue Skibrille kaufen möchten? Welche Tönung eignet sich für welches Wetter? Was sagt der VLT-Wert auf? Gibt es auch Skibrillen für Brillenträger? Diese und weitere Fragen beantwortet unser Ratgeber zum Thema Skibrillen.
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Wozu brauche ich eine Skibrille?
Einer Skibrille kommen beim Wintersport hauptsächlich drei Funktionen zu:
1. UV-Schutz: Auf verschneiten Bergen ist die Beeinträchtigung durch UV-Strahlung selbst bei bedecktem Himmel hoch. Der Schnee reflektiert das Sonnenlicht, sodass mehr UV-Strahlen an die Augen dringen können. Starke UV-Strahlung kann bis zur Schneeblindheit führen, medizinisch als Photokeratitis bezeichnet. Symptome sind gerötete und schmerzende Augen, Betroffene können teilweise mehrere Tage lang nicht sehen. Eine hochwertige Skibrille verfügt über einen UV-Schutz von 100 Prozent und schützt die Augen vor UVA-, UVB- und UVC-Strahlen sowie vor Blaulicht.
2. Windschutz: Fahren Sie mit Skiern oder Snowboard die Piste hinab, lässt der Fahrtwind schnell die Augen tränen und beeinträchtigt die Sicht. Skibrillen mit einem rundum abschließenden Rahmen, sogenannte Googles, schützen die Augen vor Fahrtwind.
3. Verletzungsschutz: Stürzen Sie auf der Piste, können kleine Steinchen oder Eissplitter die Augen verletzen. Die stabilen Gläser einer hochwertigen Skibrille beugen derartigen Verletzungen vor.
Kann ich auch mit einer Sonnenbrille Ski fahren?
Eine normale Sonnenbrille, wie Sie sie im Sommer tragen, reicht für den Wintersport nicht aus. Zum einen bieten gewöhnliche Sonnenbrillen nicht ausreichend Schutz vor der hohen UV-Strahlung im Schnee, zum anderen halten sie den Fahrtwind nicht aus den Augen.
Ski- und Schneebrillen für den Wintersport erhalten Sie allerdings in zwei Varianten: als Sportbrillen mit Bügel sowie als rundum abschließende Goggles mit Kopfband. Für Ski- und Snowboardfahrer empfehlen sich Goggles. Da der Rahmen direkt auf dem Gesicht aufliegt, kommen weder Fahrtwind noch Schneeflocken oder aufspritzender Pulverschnee hindurch. Das elastische Kopfband sorgt zudem für einen sicheren Sitz bei hohem Fahrttempo, bei Sprüngen und bei eventuellen Stürzen.
Welche Skibrille bei welchem Wetter?
Das Wetter in den Bergen zeigt sich nicht immer von der sonnigen Seite. Wollen Sie auch bei Schneefall nicht aufs Skifahren verzichten oder gar nachts bei Flutlicht auf den Brettern stehen, benötigen Sie eine an die Sichtverhältnisse angepasste Skibrille. Welche Skibrille sich für welches Wetter eignet, erkennen Sie an der Tönung der Gläser:
- Sonniges Wetter: Bei Sonnenschein sollten Sie möglichst dunkle Gläser wählen.
- Nebel oder Schneefall: Bei eingeschränkter Sicht greifen Sie zu gelb, orangefarben oder rosa getönten Gläsern. Diese Farben erhöhen die Kontrastschärfe und vermindern zugleich Reflexionen.
- Wechselhaftes Wetter: Braune, graue und blaue Gläser sind wahre Allrounder, die Sie bei wechselhaften Wetterbedingungen tragen können. Auch bei dichtem Nebel bieten sie noch gute Sicht, während gelbe oder orange Gläser dann nicht mehr ausreichend Licht absorbieren.
- Nachtfahrten: Schwingen Sie sich nachts bei Flutlicht die Abfahrt hinab, wählen Sie eine Skibrille mit transparenten Gläsern. Transparente Gläser schränken die Sicht nicht ein, bieten aber ausreichend Schutz vor Fahrtwind.
Damit Sie auf alle Witterungsverhältnisse vorbereitet sind, können Sie eine Skibrille mit Wechselgläsern kaufen. Als Alternative werden auch Skibrillen mit selbsttönenden Gläsern angeboten. Spezielle Moleküle im Glas sorgen dafür, dass dieses auf sich verändernde Lichtverhältnisse reagiert.
Was bedeutet der VLT-Wert?
Nicht nur die Tönung der Gläser ist für eine gute Sicht von Bedeutung. Beim Kauf einer Skibrille sollten Sie auch darauf achten, wie viel Licht die Gläser ans Auge lassen. Die Lichtdurchlässigkeit wird mit dem sogenannten VLT-Wert in Prozent angegeben. VLT steht für Visible Light Transmission. Gläser mit hohem VLT-Wert lassen viel Licht hindurch und sind für schlechte Sichtverhältnisse zu empfehlen, Gläser mit geringem VLT-Wert lassen weniger Licht durch und schützen die Augen bei sonnigem Wetter.
Orientieren können Sie sich an den folgenden Werten:
- VLT-Wert 3 – 8 Prozent: sonniges Wetter
- VLT-Wert 8 – 18 Prozent: überwiegend sonnig
- VLT-Wert 18 – 43 Prozent: sonnig bis leicht bewölkt
- VLT-Wert 43 – 80 Prozent: wechselnde Lichtverhältnisse, Dämmerung
- VLT-Wert 80 – 100 Prozent: stark bewölkt, Nebel, Flutlicht
Wann brauche ich eine verspiegelte Skibrille?
Ob Sie eine Skibrille mit verspiegelten oder unverspiegelten Gläsern wählen, ist nicht nur eine Frage der Optik. Die Verspiegelung unterdrückt Lichtreflexe und lässt zugleich weniger Licht ans Auge. Eine verspiegelte Brille empfiehlt sich daher für sonnige Tage, nicht aber für Abfahrten bei bewölktem Himmel oder Nebel.
Eine Alternative zur verspiegelten Skibrille sind Brillen mit polarisierten Gläsern. Diese Gläser blockieren ebenfalls blendende Lichtreflexe.
OTG-Brillen: Skibrillen für Brillenträger
Brillenträger möchten ihre Augen beim Skifahren und Snowboarden natürlich ebenfalls vor UV-Strahlung und Fahrtwind schützen. Zu diesem Zweck wurden spezielle OTG-Brillen entwickelt. OTG steht für Over the Glasses und bezeichnet dementsprechend Skibrillen, die über den normalen Sehhilfen getragen werden können.
Stehen Sie regelmäßig auf den Brettern, können Sie sich auch eine Skibrille in Sehstärke anfertigen lassen. Für diese Spezialbrillen müssen Sie allerdings deutlich mehr ausgeben als für eine OTG-Brille.
Skihelm und Skibrille stets zusammen anprobieren
Während die Skibrille Ihre Augen schützt, beugt der Skihelm Kopfverletzungen vor. Damit Sie sicher auf der Skipiste unterwegs sind, sollten beide Teile zusammenpassen. So sollte es zwischen Helm und Brille zum Beispiel keine Lücke geben, durch die Luft hindurchströmen kann. Der Helm sollte zudem den Sitz der Brille nicht beeinträchtigen. Einige Skibrillen lassen sich mit dem Kopfband am Helm befestigen. Das soll ein Verrutschen verhindern. Um den optimalen Sitz zu überprüfen, probieren Sie Skihelm und Skibrille stets zusammen an.
Wie viel Geld muss ich für eine gute Skibrille einplanen?
Wenn Sie eine neue Skibrille kaufen möchten, fragen Sie sich vermutlich auch, wie viel Sie für ein gutes Modell ausgeben müssen. Die Preise für Skibrillen richten sich in erster Linie nach der Ausstattung. Einfache Varianten sind schon für unter 10 Euro zu bekommen. Häufig müssen Sie bei derart günstigen Modellen aber Abstriche bei Qualität und Komfort in Kauf nehmen. Hochwertige Skibrillen gibt es ab etwa 30 Euro. Wünschen Sie sich besondere Ausstattungsmerkmale wie eine Anti-Fog-Funktion, polarisierende oder selbsttönende Gläser, müssen Sie mit Preisen im dreistelligen Bereich rechnen.
Skibrille kaufen: Worauf achten?
Möchten Sie eine neue Skibrille kaufen, sollten Sie bei der Auswahl vor allem die folgenden Kriterien beachten:
1. Größe und Passform: Eine Skibrille schützt nur dann effektiv vor UV-Strahlung und Fahrtwind, wenn sie richtig sitzt. Skibrillen für Erwachsene gibt es für gewöhnlich in den Größen Medium Fit, Large Fit und Ladies Fit. Skibrillen für Kinder entsprechen in der Regel der Größe Small Fit. Probieren Sie die Skibrille an, achten Sie darauf, dass der Rahmen rundum gut abschließt und gleichmäßig auf dem Gesicht aufliegt. Richtig sitzt die Skibrille, wenn sie bei Bewegung nicht verrutscht und keine Druckstellen hinterlässt.
2. Kopfband: Wichtig für einen sicheren und komfortablen Sitz ist auch das Kopfband. Ein breites Band bietet guten Halt. Für optimalen Tragekomfort sollte sich die Länge verstellen lassen. Doppelstreifen auf Silikon auf der Innenseite verhindern ein Verrutschen. Idealerweise ist das Kopfband zudem mit einer flexiblen Polsterung aus Schaumstoff ausgestattet.
3. Form der Gläser: Skibrillen unterscheiden sich auch in der Glasform. Erhältlich sind zylindrische und sphärische Gläser.
- Zylindrische Gläser: nur horizontal gebogen. Vorteil: Sie sind vergleichsweise günstig. Nachteil: Absorbieren das Licht nicht optimal und schränken das Sichtfeld ein.
- Sphärische Gläser: horizontal und vertikal gebogen. Vorteil: Sie bieten ein breiteres Sichtfeld mit besserer Sicht aus den Augenwinkeln heraus (peripheres Sehen). Nachteil: vergleichsweise teuer.
4. Schutz vor Beschlagen: Eine Skibrille nützt wenig, wenn sie bei Feuchtigkeit beschlägt. Gute Skibrillen sind daher mit einem Ventilationssystem ausgestattet. Schlitze im Rahmen der Brille lassen Luft an die Gläser und beugen so dem Beschlagen vor. Darüber hinaus gibt es Skibrillen mit spezieller Anti-Fog-Funktion. Bei diesen Modellen sind die Gläser chemisch behandelt. Einige sind zusätzlich mit Doppelscheiben ausgestattet.
Welche Skibrille soll ich kaufen?
Suchen Sie die passende Skibrille für Ihre Bedürfnisse, sollten Sie sich vor dem Kauf die folgenden Fragen stellen:
- Wie hoch ist Ihr Budget?
- Fahren Sie nur gelegentlich Ski oder stehen Sie regelmäßig auf den Brettern?
- Bei welchem Wetter fahren Sie vorrangig Ski? Sind Sie nur bei Sonnenschein auf der Piste unterwegs oder geht es auch bei Nebel, Schnee und bewölktem Himmel den Berg hinunter?
- Welche Ausstattung sollte die Skibrille mitbringen? Benötigen Sie eine OTG-Skibrille für Brillenträger, eine Anti-Fog-Ausstattung oder verspiegelte Gläser?
Bevor Sie sich für eine Skibrille entscheiden, sollten Sie mehrere Modelle in einem Fachgeschäft anprobieren. Bestellen Sie Ihre Ski-Ausstattung lieber online, nehmen Sie sich ebenfalls die Zeit, die Brille zusammen mit Ihrem Skihelm anzuprobieren und den Sitz zu überprüfen.
Welche Skibrillen sind am besten?
Stiftung Warentest und die österreichische Partnerorganisation VKI haben vor einigen Jahren 13 Skibrillen mit Wechselscheibe auf die Piste geschickt. Testsieger wurde die Uvex Comanche Take Off. Die Skibrille punktete u. a. mit Stabilität. Zudem bietet sie die Möglichkeit, schnell und einfach von der Schlecht- zur Schönwetterscheibe zu wechseln. Silber holte die Alpina Panoma Magnetic, gefolgt vom Brontesieger Uvex Take Off.
Achtung! Aktuell gibt es keinen neuen Skibrillen-Test der Stiftung Warentest (Stand Oktober 2023).
Die besten Skibrillen mit Wechselscheibe im Test von Stiftung Warentest
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In Heft 1/2010 haben Stiftung Warentest und der VKI 16 Skibrillen für Kinder und Jugendliche unter die Lupe genommen – vier Skibrillen im Test erreichten das Testurteil „Gut“. Testsieger wurde die Smith Scope Graphic.Sie überzeugte mit den besten Seh- und Trageeigenschaften. Außerdem ist die Skibrille sicher und haltbar. Silber holte die Anon Majestic; auf Platz 3 und 4 landeten die Smith Gambler Air und die Giro Chico.
Achtung! Bei den Skibrillen von Smith und Giro handelt es sich um Auslaufmodelle.
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Die Skibrille richtig pflegen
Damit Sie stets guten Durchblick behalten, benötigt Ihre Skibrille die richtige Pflege. Die falschen Tücher oder ungeeignete Reinigungsmittel können Schlieren oder im schlimmsten Fall Kratzer auf den Gläsern hinterlassen. Säubern Sie die Gläser daher nur mit warmem Wasser und lassen Sie die Brille an der Luft trocknen. Die Außenseite der Gläser können Sie anschließend mit einem speziellen Brillenputztuch abwischen. Da sich auf der Innenseite eine Beschichtung befindet, sollten Sie diese Seite nicht mit Tüchern bearbeiten. Verwenden Sie auch keine Papiertaschentücher oder Küchenrolle, alkoholhaltige Putz- und Spülmittel oder Schwämme!
Sichere Skibrillen für jeden Anspruch
Ob Gelegenheits-Skifahrer, begeisterter Wintersportler, Brillenträger oder nicht: Für jeden Anspruch gibt es die richtige Skibrille. Bevor Sie eine neue Skibrille kaufen, gibt es allerdings einige Faktoren zu beachten. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien gehören die Passform, ein stabiles und komfortables Kopfband sowie die Tönung und der VLT-Wert der Gläser, passend zur Witterung und den Sichtverhältnissen auf der Piste. Probieren Sie Skibrillen zudem immer zusammen mit Ihrem Skihelm an, damit beide Teile komfortabel und sicher sitzen.
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