Bei perfluorierten und polyfluorierten Alkylsubstanzen, kurz als PFAS bezeichnet, handelt es sich um künstlich hergestellte Chemikalien. Sie kommen vor allem in der Industrie zum Einsatz und finden sich in vielen verschiedenen Konsumgütern. Da sie extrem langlebig sind, werden PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt. Gerade aufgrund ihrer Langlebigkeit stellen sie ein Risiko für die Umwelt und die menschliche Gesundheit dar.
Beliebte Osmoseanlagen bei Amazon
Werbung: Bilder von der Amazon Product Advertising API / Beworbene Produkte (Anzeige) / Amazon-Partnerlinks. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
PFAS – eine Stoffgruppe mit etwa 10.000 chemischen Verbindungen
Unter der Bezeichnung PFAS werden letzten Schätzungen zufolge rund 10.000 verschiedene Stoffe zusammengefasst. Diese chemischen Verbindungen kommen nicht natürlich vor, sondern werden erst seit den späten 1940er Jahren industriell hergestellt. PFAS bestehen aus Kohlenstoffketten unterschiedlicher Länge und lassen sich entsprechend in langkettige sowie kurzkettige PFAS unterteilen. Die Wasserstoffatome sind dabei entweder vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt. Bei der Herstellung von Konsumgütern werden vor allem perfluorierte Carbon- und Sulfonsäuren eingesetzt.
Wo sind PFAS enthalten?
PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend ,chemisch stabil und unempfindlich gegenüber wechselnden Temperaturen. Aufgrund dieser Eigenschaften finden sie bei der Produktion zahlreicher Verbrauchsgüter Verwendung. Dazu gehören unter anderem:
- Pfannenbeschichtungen
- wasserabweisend beschichtete Textilien wie Outdoor-Jacken und Regenmäntel
- Lebensmittelverpackungen aus Papier
- Ski-Wachse
- Kosmetikprodukte
- Feuerlöschschaum
- Schmiermittel
- Pestizide
- Baustoffe, Lacke und Farben
Warum sind PFAS bedenklich?
Kurzkettige PFAS, bestehend aus weniger als sieben perfluorierten Kohlenstoffatomen, gelten als besonders langlebig. Doch auch langkettige Varianten reichern sich in der Umwelt sowie in verschiedenen Organismen an. In die Umwelt gelangen PFAS bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung belasteter Güter. Auf natürliche Weise, etwa durch Sonnenlicht oder Mikroorganismen, lassen sich die Ewigkeitschemikalien nicht aufspalten. Ihre Stabilität, die bei der Herstellung von Konsumgütern gewünscht ist, wird so zum Problem. PFAS reichern sich immer weiter im Boden und im Grundwasser an und gelangen auf diese Weise in die Nahrungskette.
Über Trinkwasser und Lebensmittel nehmen auch Menschen PFAS auf. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind für viele der über 10.000 verschiedenen Verbindungen noch nicht abschließend erforscht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft allerdings einige PFAS als krebserregend bzw. möglicherweise krebserregend ein. Zudem können sie sich immunsuppressiv auswirken, also die natürlichen Reaktionen des menschlichen Immunsystems abschwächen und damit das Risiko für Infektionen erhöhen. Ein hoher Spiegel an PFAS im Blut von Schwangeren kann zu einem geringeren Geburtsgewicht bei Babys führen und Studien zufolge auch die Spermienqualität neugeborener Jungen negativ beeinflussen.
Genau wie in der Umwelt können PFAS auch im menschlichen Körper nicht abgebaut werden und reichern sich im Laufe des Lebens immer weiter an. Das kann die Leber schädigen, den Cholesterinspiegel erhöhen, negative Auswirkungen auf die Schilddrüse haben sowie die Fruchtbarkeit beeinflussen.
Wie kann man sich vor PFAS schützen?
Da sich PFAS in so vielen unterschiedlichen Produkten befinden und über Grundwasser und Böden auch in die menschliche Nahrungskette gelangen, lässt sich die Aufnahme kaum vermeiden. Die Sanierung belasteter Gebiete gestaltet sich aufgrund der besonderen Eigenschaften der Verbindungen schwierig und verursacht Kosten in Milliardenhöhe.
Laut Bundesumweltamt wird auf EU-Ebene aktuell über eine Regulierung verschiedener PFAS-Substanzen, zum Beispiel PFAS-haltiger Feuerlöschschäume, diskutiert. Darüber hinaus wird eine differenzierte Beschränkung aller PFAS vorbereitet. Bereits 2022 entwickelten Wissenschaftler zudem ein Verfahren, dass den Abbau von PFAS vereinfachen könnte. Das Fraunhofer-Institut berichtete 2023 von einer Möglichkeit, verunreinigtes Abwasser von PFAS zu reinigen.
- Verwandte Themen: Inhaltsstoffe
Your page rank: