Wer sich mit den Inhaltsstoffen von Kosmetik beschäftigt, stößt dabei irgendwann auch auf den Begriff PEG/PEG-Derivate. Was verbirgt sich dahinter? Wo kommen diese Stoffe zum Einsatz, warum gelten sie als bedenklich und wie können sie vermieden werden?

PEG: Polyethylenglykol und seine Derivate

Die Abkürzung PEG steht für Polyethylenglykol. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Polymer, das bedeutet, einen aus Makromolekülen bestehenden Stoff. Hergestellt wird PEG aus Erdöl.

Als Derivate bezeichnet man in der Chemie Stoffe, die von einer anderen Substanz abgeleitet werden und eine ihr ähnliche Struktur aufweisen. PEG-Derivate ähneln chemisch also Polyethylenglykol. Alle PEG-Derivate werden mit einer Zahl versehen, die anzeigt, aus wie vielen Moleküleinheiten der jeweilige Stoff besteht, zum Beispiel PEG-8 oder PEG-12.

Wo werden PEG/PEG-Derivate verwendet?

PEG und PEG-Derivate finden in vielen verschiedenen Bereichen Verwendung:

  • In der Pharmazie und Medizin dienen sie als Wirkstoffträger in Tabletten, Dragees, Salben oder Injektionslösungen, als Bestandteil von künstlicher Tränenflüssigkeit und Flüssigkeiten, die zur Konservierung von Gewebe und Organen verwendet werden, sowie in Präparaten zur Darmreinigung.
  • In Technik und Industrie kommen PEG und PEG-Derivate als Weichmacher in Gummiartikeln zum Einsatz und werden als Trocknungs- sowie Bindemittel in Klebstoff und Farben eingesetzt.
  • Die Lebensmittelindustrie verwendet PEG und PEG-Derivate vor allem, um Süßstoffe und Nahrungsergänzungsmittel herzustellen. Erkennen lassen sich die Zusatzstoffe an der E-Nummer E 1512.
  • In Kosmetikartikeln dienen PEG und PEG-Derivate als Emulgator, der den Produkten die gewünschte Konsistenz verleiht. Weiterhin werden sie als Tenside verwendet und sorgen dafür, dass zum Beispiel Duschgels und Shampoos kräftig schäumen. PEG und PEG-Derivate finden sich aber auch in vielen anderen Kosmetikprodukten, etwa in Deos, Parfüms, Lippenstiften und Zahnpasta.

Wie schädlich sind PEG/PEG-Derivate?

PEG und PEG-Derivate können sich zum einen schädlich auf die Umwelt auswirken, zum anderen gelten sie auch als gesundheitlich bedenklich.

Basis für die Herstellung von Polyethylenglykol ist Erdöl. Bereits die Erdölgewinnung stellt eine Gefahr für die Umwelt dar: Durch Erdölbohrungen werden Ökosysteme zerstört, zudem gelangen jährlich rund 100.000 Tonnen Öl in die Weltmeere. Auch PEG und PEG-Derivate aus Kosmetikprodukten gelangen ins Wasser, etwa beim täglichen Duschen oder beim Zähneputzen. Ab einer bestimmten Molekülmasse ist PEG nur schwer abbaubar und reichert sich in der Umwelt an. Das kann Pflanzen und Tieren schaden.

Ein weiterer Nachteil von PEG und PEG-Derivaten in Kosmetika: Die Stoffe machen die Hautbarriere durchlässiger. Dadurch kann sie die in Kosmetikprodukten enthaltenen Wirkstoffe leichter aufnehmen, allerdings gelangen so auch Schadstoffe schneller in den Körper. Das kann Hautreizungen und Allergien zur Folge haben. Insbesondere auf bereits strapazierter Haut sollten PEG und PEG-Derivate daher nicht angewendet werden. Einige PEG-Derivate werden zudem als krebserregende Stoffe eingestuft. Eindeutige wissenschaftliche Studien fehlen aber noch.

Wie kann ich PEG/PEG-Derivate vermeiden?

Möchten Sie Kosmetikprodukte mit PEG und PEG-Derivaten vermeiden, sollten Sie sich die Liste der Inhaltsstoffe genau durchlesen – auch bei zertifizierter Naturkosmetik. Die Stoffe erkennen Sie an der Abkürzung PEG in Verbindung mit einer bestimmten Zahl sowie an der Endung -eth, zum Beispiel Sodium Laureth Sulfat. Auch unabhängige Testberichte erwähnen zumeist, welche Produkte PEG und PEG-Derivate enthalten.

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