Hinter den Abkürzungen MOAH und POSH verbergen sich Mineralölbestandteile. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Mineralöl zwar meist Erd-, Heiz- oder Schmieröl, Mineralölbestandteile finden sich aber häufig auch in Lebensmitteln und Kosmetikprodukten. Unterscheiden lassen sich gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH oder MOSH-Analoge), die in Lebensmitteln vorkommen, sowie aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) und gesättigte Kohlenwasserstoffe (POSH, vom Englischen Polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons). MOAH gelangt zum Beispiel über mineralölbasierte Fette und Wachse wie Paraffin in Kosmetik. POSH können in Kunststoffverpackungen enthalten sein und so auf Lebensmittel und Kosmetik übergehen.
Wie bedenklich sind MOAH und POSH in Kosmetik?
Ist es nun gefährlich, wenn Kosmetikprodukte MOAH oder POSH enthalten? Es besteht zumindest ein Risiko. Unter MOAH können sich krebserregende Verbindungen befinden. Es ist bewiesen, dass diese Verbindungen über die Haut aufgenommen werden. Ob sie vom Körper auch verstoffwechselt und wieder ausgeschieden werden, steht allerdings noch nicht fest. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) konnte bislang noch keine Hinweise dafür finden, dass sich MOAH aus Kosmetikprodukten im Körper anreichern. Gesundheitliche Risiken erwarten die Experten daher nicht. Gänzlich ausschließen lässt sich eine gesundheitsschädliche Wirkung aber eben auch nicht.
Für POSH liegt zurzeit noch keine gesundheitliche Bewertung vor. Chemisch ähneln sie jedoch MOSH und MOSH-Analogen. Daher kann davon ausgegangen werden, dass sie sich auch ähnlich verhalten, sich also ebenfalls im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. MOSH haben in Tierversuchen bereits zu Organschäden geführt. Ob sie auf den menschlichen Organismus eine ähnliche Wirkung haben und ob POSH sich genauso auswirken könnten, ist noch nicht abschließend geklärt.
Warum werden Mineralölbestandteile überhaupt in Kosmetik verwendet?
Mineralölbestandteile lassen sich in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten nachweisen. Sie finden sich in Lippenstiften, in Haargel und Haarwachs, in Bodylotions und Hautcremes sowie in Mascara. Doch warum werden MOAH und POSH überhaupt in Kosmetik eingesetzt? Laut BfR dienen mineralölhaltige Fette und Wachse wie Paraffin und Ceresin als Weichmacher, zum Schutz der Haut, als Lösungsmittel, als Viskositätsregulatoren oder sie sollen statische Aufladung vermeiden.
So können Sie MOAH und POSH in Kosmetik vermeiden
Wenn auch noch nicht genau geklärt ist, wie sich MOAH und POSH auf die menschliche Gesundheit auswirken, gilt es als ratsam, Mineralölbestandteile in Kosmetik möglichst zu vermeiden. Dass es auch ohne solche Zusätze geht, zeigen Naturkosmetika: Für die zertifizierten Produkte dürfen keine mineralölbasierten Fette und Wachse verwendet werden.
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Wer konventionelle Kosmetik ohne Mineralölbestandteile sucht, kann sich an unabhängigen Testberichten orientieren und sollte zudem die Deklaration der einzelnen Produkte genau studieren. Mineralöle verbergen sich hinter den folgenden Bezeichnungen:
- Ceresin
- Cera Microcristallina
- Microcrystalline Wax
- Ozokerite
- Paraffinum Liquidum
- Petrolatum
- Ozokerite
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